Retro Sabotage: Vergessenes oder Verdrängtes?

Auf Retro Sabotage sind
zahlreiche kurze Neuauflagen von alten «8-Bit-Klassikern» zu finden,
jeweils in einer augenzwinkernden Neu-Interpretation. Da wäre
beispielsweise die Pacman-Variante, bei welcher der kleine (nicht ganz
so böse) Geist einen Selbstfindungstrip durchlebt, oder die Space-
Invaders-Variante, bei welcher der angeschossene Alien nicht
verschwindet, sondern in bedrohlichem Masse anwächst.
Mein favorit aus dieser Flash-basierten Kollektion ist Autopsy of a Battlefield (in Anlehnung an «Xevious»). Alles
sieht so aus wie im ursprünglichen Vertical-Shooter, das Schlachtfeld
zieht langsam unter dem eigenen Raumgleiter vorbei, wie es sich
gehört. Nur ist die gesamte Action schon vorüber. Anstelle aggressiver
Bodengeschütze und Panzer sind nur noch zerbombte Ruinen und Wracks zu
sehen. Statt Schiessen gibts nur noch Schauen. Und anstelle von
antreibender Musik wird das Ganze mit einem (8-Bit-ähnlichen)
Trauermarsch unterlegt. Wohl im Gedenken an die verpixelten Frauen und
Kinder der feindlichen Schützen? So schaurig-schön kann Dekonstruktion
sein.

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