L’enfer (1964) hätte ein Film werden sollen über einen sich in die Eifersucht steigernden Typen. Regisseur Clouzot inszenierte diese Hölle in einem kleinen Hotel an einem See (in Wirklichkeit ein Stausee). Man hat geheiratet und übernimmt ein Hotel in Schwarz-Weiss, wie es sich gehört. Alles scheint klar. Die Hölle – die natürlich immer schon da war – verstärkt sich in Farben, Lichteffekten, Farben und Geräuschen. Alles ist hier analog kreiert worden! Langsam wird aus dem vollgestopften Hotel mit seinen badenden Touristen ein Sündenpfuhl, in den seine Frau nur all zu gut passt.
L’enfer wurde wie die Hölle, die sich ja auch stetig im Umbau befindet, nie fertig gestellt. Der männliche Hauptdarsteller verliess im Streit das Set und der Regisseur landete mit Herzfinfarkt im Spital. Was allerdings aus den Tests und den kurzen Filmsequenzen übrig geblieben ist, ist bemerkenswert und inspirierend fürs Gamedesign. Es wird auch schnell klar, mit welch einfachen Mittel man arbeiten kann und noch klarer wird, warum viele Designer und Künstler gerade Einschränkungen nutzen, um mehr rauszuholen. Gamedesign sollte hier vom Film („das Infragestellung visueller Logik“ siehe Dokumentarfilm l’enfer) lernen und nicht in endlosen Cutscenes Filme nachahmen. Man kann noch einen Schritt weitergehen und sich inspireren lassen, von dem, was Clouzot und sein Team inspirierte: die Kunst der 50er und 60er Jahre mit ihrer Kinetischen Kunst oder auch Op-Art
Nicht einordbar und doch assoziativ
Besonders beeindruckend, was die Erzeugung von „Unheimlichkeit“ angeht sind die Test mit der Hauptdarstellerin (Romy Schneider), die mit Licht spielen. Das Gesicht erscheint geradezu plastikhaft und geht weit über die klassischen Beleuchtungen des Bösen (von unten etwa) hinaus. Das Unheimliche (weil nicht einordbare, künstlich) wird geradezu spürbar auf diesem Gesicht, wo man schnell vergisst, dass es sich um einen Beleuchtungseffekt kombiniert mit Gesichtsausdrücken handelt.
Das ist nur ein Teil der Tests aus diesem Film (der leider unbegrenzte Mittel hatte – eine weitere Hölle). Den vollständigen Dokumentarfilm zu diesem Film findet man hier: www.youtube.com/watch?v=wXffWAXWWoc
Es ist Zeit fürs Gamedesign auch mal im Unbewussten unserer Kultur zu „fischen“ und zu experimentieren. Selbstverständlich interaktiver.
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