Shareware als Konzept war also doch einflussreicher als erwartet. Valve etwa wurde gegründet, weil der Gründer (damals bei Microsoft) sah, wie DOOM auch als Shareware vertrieben wurde und auf Servern zum Download ‚herumlag‘. Und Valve wurde dann damit gross. Natürlich ist das Konzept von Shareware nicht mehr wirklich bei Steam zu finden (ausser man denkt Shareware als Demoversion). Interessant auch bei der Geschichte – was allerdings eher bekannt war: Die MS-DOS Scene hat lieber alles ausgeschaltet wie Windows und direkt in MS-DOS Games gemacht mit OpenGL und Co. Niemand wollte Microsoft und Co als Grundlage. Dies war ganz in der Tradition der Homecomputer Entwickler* – volle Power ja und damit Betriebssystem abschalten. Und ja mit Windows wurde man auch DR-DOS (die CPM-Rache) auch los.
Der Frauenfussball macht als Zuschauer* Spass an dieser Europmeisterschaft. Es ist bei Weitem interessanter, abwechslungsreicher, nachvollziehbarer und fairer als das Haudrauf-Getöse der Männer. Moralisch und ethisch immer noch meilenweit entfernt vom Männerfussball. Es ist noch ein Spiel.
Spielemechanik+: „Körper betont“ alias „Hau rein“
Aber: Dennoch ist auch hier nicht mehr „schön“ zureden, die Grundmechanik des Fussballs wurde erweitert, legitimiert und geradezu promotet – denn das „Hau rein“ wird nicht vom Platz gepfiffen. Und das ist schon bei den „Kleinen“ heute so. Wie will ein 18 jähriger Trainer* seinen „Jungs“ und „Mädels“ sagen, dass das nicht geht, was die Grossen* so machen?
Es ist das nicht von den Schiedsrichtern* gesehene DraufHauen, Wegschubsen, Wegkicken, Ziehen an Armen und Beinen, Klammern. Und der Höhepunkt des unmoralischem/ethischen Handelns – es wird taktisch gefoult. Das ist ein schönes Wort für absolut unspielerische/unsportliches Verhalten.
Das heisst letztlich die FIFA/UEFA wollen das! Hier wird einfach draufgehauen. Die Gründe dafür wie „Das Business und damit die Zuschauenden ist wichtiger als das Spiel“ seien mal dahingestellt.
Ist ein Spiel nicht mehr zu gewinnen, weil man einfach spielerisch unterlegen ist, schaltet man auf „Hau rein“ oder mehr „Körperlichkeit“. Oder man/frau tut es von Anfang an. Niemanden, ausser denen, die angewidert abschalten, haben ein Problem damit. Vielleicht sollten die „Funktionäre“ mal schauen, warum gerade Frauenfussball noch boomt! Wer auf jeden Fall noch mehr vom Aufmerksamkeitskuchen haben will, muss sich längerfristig überlegen wieder zum Spiel zurückzukehren.
Basketball kann es auch anders
Perverserweise wird das dann als Gott-gegeben hingestellt. Fussball sei halt ein Kontaktsport, meinte etwa die Co-Kommenatorin bei einem SRF-Spiel und ja der Kommentator. Dabei ist klar: Basketball ist noch viel mehr Kontaktsport und da wird inzwischen alles weg gegpfiffen. Selbst „auf der Strasse“ gibt es Grenzen. Im Fussball gilt es das von der EM bis ganz nach unten (Liga) nicht mehr. Wer heute ein LigaSpiel mit Kinder- und Jugendlichen sieht, sieht dasselbe wie im „TopFussball“ – Anything goes! „Zieh hau rein“. Denn man lerne: Jedes Mittel ist recht. Das Spiel zu gewinnen. Das Spiel an und für sich ist egal, das Resultat zählt. Es ist das was man mitnehmen kann, statt dem Spielspass. Wer davon kommt ohne gesehen zu werden mit dieser FussballMechanik+ hat gewonnen und das in doppelter Hinsicht. Wobei vielen inzwischen gar nicht mehr bewusst, scheint, dass eine Person 1 Meter mit der Schulter wegzukicken eigentlich ein NoGo ist. Man/frau sieht es ja sogar an der EM!
Digitale Sportspiele – FIFA bald mit Halten, Drücken, Wegschubsen, „Ellbogen ins Gesicht schlagen“?
Elektronische Spiele hatten immer den Vorteil, dass sie alles Regelwidrige einfach nicht zu liessen. Und die ersten Games waren oft Mehrspielespiele. Wer was anderes macht in diesen Spielern, ist bis heute ein Cheater.
Veröffentlicht unterUncategorized|Kommentare deaktiviert für FussballSpielmechanik+: Wegschubsen, Drücken, Ranhängen, Ziehen, Klammern – Muss das bald auch im FIFA-Game möglich sein? [Essay]
Betrachtet man die Zeitung, so sieht man schnell, dass ihr Konzept/Kultur stark der Gutenberggalaxis folgt. Man* könnte auch sagen: Die Zeitung ist das tägliche (oder wöchentliche) Newsbuch. Selbstverständlich gehört zur Zeitung, wie wir sie heute kennen oder deren letzte Exemplare wir erleben, natürlich auch der Rotationsdruck. Aber auch hier handelt sich letztlich um eine Evolution im Druckverfahren, wie es Gutenberg entwickelte. Und diese Innovation machte die gedruckten Tageszeitung selbst in der heutigen Form möglich. Sie ist ein Massenprodukt.
Die Zeitung – das Newsbuch
Das zur GutenbergGalaxie führende Buch beinhaltete (siehe dazu etwa Giesecke) kleine Welten, man könnte auch sagen: eine kohärent zusammenhängende Welt. Eine Art Virtuelle Realität für die Lesenden, die sich im besten Fall – bei einer Zeitung – mit der analogen Realität befasst.
Diese Idee von einer Klammer pro Buch (Wissenschaftliche Texte müssen das bis heute haben, Romane verwenden ebenfalls kohärente Narrationsmechaniken) ist bei der Zeitung der „Tag“. Der gestrige Tag hält die Zeitung zusammen. Es sind die aktuellen Nachrichten von gestern die hier abgebildet werden. Jede Zeitung besitzt wie jedes Buch eine Art Inhaltsverzeichnis – das meist nicht ausgeschrieben ist, aber klar ist auch weil es oft oben auf jeder Seite steht. Es sind sogenannte Bünde (gefaltete aber ungebundene Blätter), die beinhalten quasi die News der Welt: wie etwa Ausland, Inland, Lokal, Kultur, Sport. Selbstverständlich haben diese Kategorien in der Geschichte der Zeitung variert und sich dem Zeitgeschehen und der sich verändernden Kultur angepasst.
Der Leser* der Abonnent*
Leser* von Zeitungen, waren oft langjährige Abonnenten. Es gab sogar Familien, da ‚vererbte‘ quasi sich die Zeitung mittels geschenktem Abo und mit dabei auch die Einstellungen. Da gab es NZZ (rechts-liberal) oder eher Tagesanzeiger (mitte-links-liberal). Und natürlich die Weltwoche als kritische liberale Wochenzeitung oder die WOZ (kritisch-links) als Ausgleich. Die Zeitungen waren dabei an ihre Kunden gebunden und somit auch ihr Inhalt. Auch bei den Produzenten war klar: Die Leute schrieben meist für einen dieser Kanäle. Das Wechseln von Werbung zu Redaktion war verpönt und das war klar: Werbung ist „Prostitution“. Die Verleger hatten auch mehrheitlich einen inneren Auftrag. Sie wollten es und sei es nur Aufklärung. Selbstverständlich wollten sie auch Geld verdienen und brauchten Auflage, ihre gesellschaftliche Funktion war aber noch mehr: Sie wollten Teil der Aufklärung, der Kritik sein im besten Fall. Heutige Verleger scheinen mehrheitlich davon noch nie gehört zu haben oder blenden diese Tradition bewusst aus.
Zeitung lesen – die Welt in der Hand
Der Leser* von Zeitungen nahm also die oft ins Haus gelieferte Zeitung in die Hand. Die vorderste Seite (niemals mit Werbung! denn man hätte ja sein Gesicht verkauft) zeigte das aktuell Wichtigste auf der Welt oder Lokal.
Der * steht hier für alle – also Irgendjemanden* (Dieser Stern ist wiederum ein Genderstern)
Ein reaktionärer Text? Vielleicht oder eher: sicher sogar. Aber auch im zweiten Moment?
Wer über grosse Politiker*, grosse Wissenschaftler* oder grosse Künstler* redet, der vergisst oft, dass gerade in diesen Bereichen letztlich die Gesellschaft diese wortwörtlich gross gemacht hat. Anders gesagt, weil sie so gross sind, bleibt nicht mehr übrig für andere. Die Gesellschaft investiert statt in Viele in Wenige und meint damit in „Qualität“. Dabei ist es interessanterweise immer die „Qualität“ am Anfang einer Karriere und auch die Selbstgesuchte Aufgabe. Es sind da keine Headhunter* in der Gesellschaft unterwegs. Es ist zu überwiegenden Mehrheit der „Wille zur Macht“.
Die Gesellschaft erlaubt es etwa bei Wissenschaftlern*, dass sie „gewählt“ werden und dann sehr frei sich dem widmen können (ausser der Lehre, die hassen viele Wissenschaftler* bekanntlich), sie haben quasi einen Freibrief auf ewig an ihren Dingen zu arbeiten, zu lesen.
Sie werden also letztlich gesellschaftlich geschaffen, während andere Leute letztlich dafür bezahlen. Das ist der „Deal“, dem die meisten natürlich nie wirklich zugestimmt haben direkt, eher indirekt über Parteien.
Veröffentlicht unterUncategorized|Kommentare deaktiviert für The way of GameDev: „Egal, wie es funktioniert, es muss ein Beispiel geben, das läuft. Der Rest ist egal.“ (Anonymer Entwickler)
Tiger Heli ist eine Arcade aus den 80er Jahren. Im Focus steht ein Helikopter als Avatar. Ein klassisches Shootemup. Helikopter sind für Shootemup geeignet, gerade bei den aufkommenden „BulletHells“: Es zählt meist der Helikopter-Rumpf bei Treffern und nicht die Rotoren.
Dabei geht es über Militärgelände und bewohnte Gebiete. Alles ist offensichtlich Tile-basiert und da helfen natürlich besonders technische Dinge: Die sind ja meist aufbauend auf rechtwinklige menschliche Strukturen, das lässt sich gut kombinieren. Es stört uns ja im Alltag auch leider zu selten und ist einfach lesbar.
Demgegenüber steht die „Natur“ wie Wasser oder Biologie etwa Pflanzen. Selbstverstnädlich sind auch Bäume kulturell ‚gepflegt‘ und das sieht man hier: ein Baum.
Viele Bäume sind ja bekanntlicherweise visuell ein Wald. Jetzt könnte man erwarten, dass der Wald auch so aussieht – in diesem PixelLook. Siehe auch die nachfolgenden Referenzbeispiele.
Aber weit gefehlt, die Wälder sind ganz anders. Sie sind natürlich seamless wiederholbar aber eben auch sehr abstrakt.
Es ist eher ein 3D-Wald – abstrakt. Als wäre diese Welt nicht Pixel basiert sondern wild, Polygone – eine amorphe Masse.
Zuerst gab es einen Blog blog.gametheory.ch, dieser wurde abgelöst von www.gamelab.ch (2010). Und 2017 wurde der Blog von 2010 erneut transferiert, die von 2010-2016 erstellten Posts sind mit # gekennzeichnet und deautor-isiert.
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GameLab.ch ist ein Blog von verschiedenen Autoren rund um die Gamekultur, Gamedesign und Games.